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Die Kirche wurde in der ehemaligen Mitte des Dorfes, wo es früher einen Friedhof gab, errichtet. Sie entstand im 16. Jahrhundert als unverputzter Backsteinbau vermutich mit einem Ostgiebel wie in Papitz oder Briesen. Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde das Gotteshaus umgebaut. Damals entstand vermutlich auch das abgewalmte Satteldach. Der wuchtige, eingezogene Westturm blieb unverputzt. Im unteren Teil des Turmes, wo noch ein Rautenmuster vorhanden ist, blieb das mittelalterliche Mauerwerk erhalten. Im Dreißigjährigen Krieg diente der Turm vermutlich als Steinbruch zum Wiederaufbau der zerstörten Kirche. Sein achtseitiger Spitzhelm ragt erst seit dem 17. Jahrhundert in die Höhe. In den Wänden des Turmes sind rechteckige Schartenfenster eingebracht. Zahlreiche Rüstlöcher zieren das alte Mauerwerk. An der Ostseite ist über dem Langhaus-Dach noch ein alter, steigender Dachansatz zu erkennen. Die Decke der Turmhalle ist ein Sterngewölbe mit Rippen. In dieser Halle finden wir heute eine schlichte Gedenkstätte für die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges aus den fünf Dörfern der Kirchgemeinde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kirchendach zweimal neu eingedeckt. Auch der Turm erhielt nach den Kriegsschäden und später nochmals ein Dach.

Heute kündet nur noch ein Muschelgrabstein aus dem Jahre 1813 von Wilhelmine Juliane v. Mattenberg (gest. 1813). Sie war eine enge Verwandte des damaligen Rittergutbesitzers und Landrates von Cottbus, v. Normann.

 

Aus dem 17. Jahrhundert stammen die Anbauten an der Nord- und Ostseite. An der Nordseite befanden sich damals zwei Grüfte mit zwei darüberliegenden Patronatslogen. Die Grüfte sind seit Jahrzehnten leer. Aus den Patronatslogen wurden Unterrichtsräume und Winterkirche, die 1993/94 rekonstruiert wurden. An der Ostseite steht der Sakristei-Anbau. An allen Wänden des Langhauses befindet sich ein hoher Sockel. Die schichten Emporen sind zweigeschossig und hufeisenförmig angeordnet. Altar und Kanzel schuf wohl Georg Wolschke 1680. Der hölzerne Altar ist heute dreigeschossig, ursprünglich aber doch viergeschossig. Das Himmelfahrtsbild befindet sich nämlich in der Vorhalle des Turmes. Das ist ein Hinweis darauf, dass der Krieschower Altar entweder nicht für dieses Gotteshaus angefertigt wurde, wie es mündlich überliefert wurde, oder aber die Deckenkonstruktion einmal anders war, etwa eine hölzerne Tonne wie in Briesen. So finden wir heute nur noch über einem Sockelgeschoss mit der Darstellung der Anbetung des Kindes durch die Hirten die Predella (oberster Stufenabsatz) mit einem Abendmahls-Gemälde und seitlichen Spruchkartuschen, im Hauptgeschoss einen plastischen Kruzifix vor einem gemalten Grund mit Maria und Johannes. Über den Seiten sind weitere Figuren dargestellt: Christus als Gärtner sowie die kniende Magdalena. In seinem Ganzen ist der Altar vorwiegend in Gold gefasst.
Die Kanzel an der Südseite ist ein fünfseitiger Korb mit bauchiger Gurt-Endigung, der von einer Moses-Figur getragen wird. Auf dem Bauch der Kanzel sind Engel - Köpfe in Ranken gemalt. Geschnitzte Apostel sind am Sockel, die vier Evangelisten am Korb und der drei Propheten an der Treppe angebracht. Gott-Vater ist auf dem echteckigen Schalldeckel zu sehen.
Das zinnerne Taufbecken stammt von 1654. In der Kirche entdecken wir auch ein Brustbild des Pfarrers Johannes Korn (1630-1682). Das Gestühl ist einfach in Formen des 18. Jahrhunderts gehalten. Eine schlichte Holztür aus eben dieser Zeit führt zum östlichen Anbau. Hier befanden sich einmal die metallenen Särge. Heute kündet nur noch ein Grabstein aus dem Jahre 1604 von einer Eva von Rohr. Die Orgel ist ein Meisterwerk des Stettinger Grüneberg. Sie entstand am Ende des vorigen Jahrhunderts.
Die Kirchenbücher und die Pfarrakten berichten in Krieschow erst seit 1811. Aber es existiert eine Matrikel von 1694. Und wir wissen, dass die Kirche in Krieschow einst eine selbstständige Mutterkirche war. Denn bis heute bilen die Dörfer Krieschow mit dem Vorwerk, Eichow, Wiesendorf, Limberg, Kackrow eine eigene Kirchengemeinde. Wahrscheinlich ist Krieschow nach dem Dreißigjährigen Krieg auf Dauer mit Papitz verbunden worden, als sogenannte "mater conjuncta". Ein Visitationsbericht von 1712 besagt jedenfalls: "Papitz und Krieschow - dieses sind vor diesem zwei Parochien gewesen, deren jegliche ihren eigenen Prediger gehabt." Das Pfarrhaus befand sich übrigens etwa dort, wo heute die alte Schule steht. Dahinter liegt der Pfarrgarten. Aber das Pfarrland wurde schon im 18. Jahrhundert verkauft.

 Quelle: Bericht "Die Kirche von Krieschow", Lausitzer Rundschau 12.10.1995